Enttäuschungs-Meditation
Es ist kaum möglich, seinen Hund zu enttäuschen.
Wir dagegen sind schnell enttäuscht, leicht zu enttäuschen.
Weil wir nicht im Hier und Jetzt leben, sondern unsere Erwartungen und Selbsttäuschungen auf die Zukunft richten.
Den Hund kann ich enttäuschen, wenn ich z.B. die Wanderschuhe anziehe und nach der Leine greife, dann aber doch nicht mit ihm in den Wald gehe.
Aber diese Enttäuschung ist sofort wieder vergessen, wird nicht künstlich erhalten durch kreisende Gedanken, Rückblicke, Vorhersagen etc.
Der Hund wird anschließend z.B. eines seiner Spielzeuge holen und es uns schwanzwedelnd bringen …
„Ok, wenn wir nicht in den Wald gehen, dann lass uns doch spielen.“
Auf keinen Fall wird er sich enttäuscht zurückziehen und die Kommunikation mit uns einstellen …
Das macht er erst dann, wenn alle seine Kommunikationsversuche scheitern. Er ist aber sofort wieder zur Aufnahme der Kommunikation bereit.
Auf kaum ein anderes Lebewesen passt das Bonmot von Karl Valentin
„Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.„
so gut wie auf unsere Hunde.
Und Bobby kennt Konfuzius nicht, der da meint:
„Erzürne nicht, setze dich ans Ufer des ruhigen Flusses und warte, bis die Leichen deiner Feinde vorbeitreiben.“
Bobby meint dagegen:
„Erzürne nicht, nimm Deinen Hund und gehe gemeinsam mit ihm in den Wald.
Erfreut euch aneinander und an der Natur, die das eigentliche Wunder ist, und von der Du ein Teil bist.
Denn wie ihr Menschen ja wissen solltet, ist Tand das Gebilde von Menschenhand.„
Und das weiß Bobby, ohne Fontane gelesen oder je bei Temu bestellt zu haben 😉