Um die Probleme von und im Umgang mit Hunden zu verstehen, ist die Unterscheidung in
- Schnappen
- Beißen
- ungehemmtes Beißen
notwendig, aber bisher in der Forschung nicht erfolgt.
Schnappen bedeutet hierbei, dass der Hund einen nicht ernsthaft verletzt, sondern durch das Schnappen nach einem maßregeln will. Es liegt also schon hier ein ernsthaftes Problem in der Beziehung zwischen Mensch und Hund vor. Der Hund erkennt den Mensch nicht als Rudelführer an.
Beim Beißen dagegen kommt es zu ernsthaften, tiefen Verletzungen des Körpers, die ärztlich versorgt werden müssen. Die Gründe hierfür sind vielfältig, und können z.B. in einer aggressiven Katastrophenreaktion liegen. Aber eine gewisse Hemmung ist hierbei noch vorhanden.
Beim ungehemmten Beißen fehlt diese Hemmung, die Tötung des Gegenübers ist das Ziel. Wenn Hunde z.B. ihre Halter in dieser Weise attackieren, dann lässt das auf eine tiefgreifende Störung sowohl beim Hund als auch bei der Beziehung zwischen Mensch und Hund schließen.
Diese drei Verhaltensweisen undifferenziert als „Beißvorfälle“ zu bezeichnen, ist wenig hilfreich.
Das Schnappen lässt sich abstellen, sofern man es schafft, für den Hund zum „important other“ zu werden, was bei „anspruchsvollen“, also intelligent-dominanten Hunden allerdings nicht so einfach ist.
Beim Beißen und ungehemmten Beißen wird, je nach Ursache, eine kompensatorische Erziehung allerdings zunehmend schwieriger bis annähernd unmöglich.