Lässt man den Satz „Erziehung von Hunden“ von der Übersetzungssoftware einer großen Suchmaschine übersetzen, so erhält man „training of dogs“.
Erziehung im Zusammenhang mit Hunden scheint es – und das nicht nur im englischen, nicht zu geben. Unterrichtung (teaching) auch nicht.
Hunde werden trainiert – und dafür gibt es Hundetrainer in Hundeschulen, obwohl Hunde gar nicht unterrichtet werden.
Doch der wesentliche Punkt ist – und das nicht nur bei Hunden – die Erziehung als Vermittlung des Wissens um die Welt durch gemeinsames Handeln.
Beim Training dagegen bringe ich dem Hund bestimmte Verhaltensweisen und/oder Tricks bei, die er bei einem bestimmten Kommando ausführen soll.
Die Unterrichtung fällt bei Hunden weg, weil es ihnen an Lust mangelt, mit uns über unsere Probleme zu diskutieren, bzw. sich von uns die Welt erklären zu lassen.
Ein schönes Beispiel für die Bedeutung der Erziehung findet sich bei Versuchen zum Erwerb von Sprache und Kommunikationsfähigkeiten bei Chimpansen.
Der klassische, behavioristische Ansatz ist, die Chimpansen ab einem möglichst frühen Zeitpunkt zu trainieren. So wie man es auch bei autistischen Kindern versucht hat und leider noch versucht.
Doch Kommunikationsfähigkeit erlernt man durch aktive Kommunikation und Interaktion, wie die Versuche von Kellogg gezeigt haben.
„Kellogg offered the symmetrical possibility of raising a non-human primate in a human environment with his human son Donald. …
Thus, a co-rearing study would test this hypothesis by placing a baby chimpanzee in a human home and to be treated as a human to determine if the chimpanzee could acquire human modes of responding. …
Chimpanzee Gua developed human modes of responding far beyond Kellogg’s expectation. With respect to language comprehension, “the ape was considerably superior to the child in responding to human words” (Kellogg, 2002: 1).“
(Mintz Fields, W.; Segerdahl, P.; Savage-Rumbaugh, S. in: Valsiner, J.; Rosa, A. 2007)
DOGmatismus
Neue Perspektiven auf Mensch, Hund und Kultur